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BÖRSEN HANDELN

De la criée aux algorithmes

DU 10 AU 18 DÉCEMBRE 2022

• GESSNERALLEE / SCHWEIZER FINANZMUSEUM



Programmation et réservation des billets: Gessnerallee: ici

Lieu/ Spielort:
Schweizer Finanzmuseum
Hard Turm Park
Pfingstweidstrasse 110
8005 Zürich

Langue: allemand


 

 

 

 


Reprise...
C'est le dernier projet en date de Tim Zulauf (KMU Produktion). Au sein du musée de la finance, il place une réflexion sur la bourse et son développement.

Comment se font les transactions financières aujourd'hui, le temps des offres à la criée étant bel et bien révolu et ayant fait place à une totale déshumanisation des processus? Qu'est-ce que cette technologisation et le poids des algorithmes peuvent-ils avoir comme conséquences pour la transparence du marché? Qui dans ce monde globalisé et avec quels moyens, les transactions se font-elles?

Et si tout s'arrêtait? Si le marché se figeait? Flash-Crash, disruption, mode pause. De quoi s'agit-il?

Intrigant, non? Une performance de science fiction bien réelle?
...............

Das ortsbezogene Schauspiel-Projekt Börsen handeln verfolgt, wie globaler Börsenhandel unser Leben bestimmt – entlang der Geschichte der Zürcher Börse und quer durch die Räume des Finanzmuseums und der Börse SIX. Über Kopfhörer wird das Publikum von elektronischer Musik und vom Museumsführer Dominique Theiler geleitet. Erklärt werden Anlagestrategien, Finanzinstrumenten wie Derivate und ETFs oder die neuen, digitalisierten Kryptowerte der «Token». Zu sehen gibt es anhand von Modellen, wie die Entkörperlichung des Börsenwesens vor sich geht: War anfangs der neunziger Jahre, für den Bau der «Neuen Börse Zürich», noch der Handel «à la criée» am Börsen-Ring zentral, so sind es heute der gleichberechtigte Zugang zu Glasfasernetzen und die Auswertung von Datenströmen durch künstliche Intelligenz. Die Börse ist ungreifbar geworden. Mikrosekunden, Algorithmen und Hochtechnologie bestimmen den Handel.

Wie können wir, als Anleger*innen, in so einem Umfeld noch Vorhersagen treffen? Schliesslich ist es zunehmend unser Verhalten selbst, das von Grosskonzernen vorhergesagt und zur Handelsware gemacht wird. Was passiert da mit den Versprechungen von transparenter Marktpreisbildung und relevanter Innovation? Kaum stellt Museumsguide Theiler diese Fragen, bricht die Zeitachse zusammen: Der Markt steht still. Handelt es sich um einen der berüchtigten Flash-Crashs, bei denen amoklaufende Handelsalgorithmen die Kurse in den Abgrund ziehen? Oder ist es Zeichen einer tiefergehenden Disruption der Märkte? Eine für alle Marktteilnehmenden unverdaubare Innovation? Mit der Expertin für digitale Anlagen, Elodie Nah, betritt eine investigative Figur die Szene. Ihr ist das Treiben des Museumsangestellten Theiler suspekt. Aber als sie selber im Vakuum der stillstehenden Zeit einen Börsengang vollzieht, um das technologische Innere der Börse zu erforschen, zeigt sich, dass auch sie nicht ist, wer sie zu sein scheint. Immer deutlicher tritt ein neues Zusammenspiel von künstlich-intelligenter und menschlicher Steuerung zu Tage. Und der Versuch, die Märkte erneut in Gang zu setzten, führt zu überraschenden Blickwinkeln.

Als Science-Fiction-Erzählung bündelt Börsen handeln Einsichten in die Herkunft und Ausblicke in die Versprechen des Börsenhandels. In einer Zeit, in der bis hin zur Altersvorsorge alles an die Börse delegiert wird, schlägt das Projekt aufgrund der sich anbahnenden ökologischen und technologischen Umbrüche eine kritische Neubestimmung vor. Und Börsen handeln fragt, wer in der globalisierten Welt – zwischen Nord und Süd, Ost und West – mit welchen Mitteln den Handel steuerte und steuern wird. Eine neue Zeitrechnung beginnt. (Gessnerallee)

Publié le 6 janvier 2022. Republié le 23 octobre 2022