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MUSIKALISCHER REGENSCHAUER

pOCHETTE BLOK 280

«COMPLAINTES DE LA PLUIE QUI PASSE», UN ALBUM DE STÉPHANE BLOK

Text: Fritz Keller


Pour en savoir plus sur le chanteur
www.blok.ch



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(Résumé en français, en bas)

Schönes Wetter draussen, sonnig, warm, eigentlich nicht der ideale Moment, um «Complaintes de la pluie qui passe» zu besprechen, das jüngste Album des Musikers und Komponisten Stéphane Blok aus Lausanne. Sei’s drum, der nächste Regen kommt bestimmt und die Klagen über das schlechte Wetter können wieder losgehen.

Als sich Stéphane Blok 1995 mit seinem Erstling «Les Héritiers» präsentierte, galt er schnell als Hoffnungsträger einer neuen Generation von Schweizer Chansonniers. Aber Blok scheint der falsche Mann, um einfach Erwartungen zu erfüllen. Weitere Platten folgten, Blok aber schielte nicht gross auf den Erfolg, seine Chansons waren keine nachsingbaren Lieder, beschränkt radiotauglich, zu lang, zu eigen, zu gut, könnte man auch anfügen. Vor ein paar Jahren beschloss Blok der Musikindustrie ade zu sagen und seine Werke nur noch übers Internet zu vertreiben. Über www.blok.ch sind so alle bisherigen Platten zu hören und zu kaufen.

Stéphane Bloks neuestes Werk, «Complaintes de la pluie qui passe», sechs Chansons, ist geprägt von Gitarre und Keyboard, vom Autor fast alleine eingespielt. Der Lausanner ist ein Routinier, auch im Studio, die Stücke sind atmosphärisch vielfältig gestaltet, da ein Rauschen, dort ein Hupen, nicht im Sinne einer Effekthascherei, sondern gezielt als Gestaltung eines Klangbilds. Da ist gut rauszuhören, dass Blok oft auch als Komponist für Film und Theater arbeitet. Zuletzt war er in Zürich zum Beispiel mit der Theatertruppe «Cie Sündenbock» und deren Stück «Alles wird gut» zu sehen, für das er die Musik beisteuerte.

«Complaintes de la pluie qui passe» sei «une vision déclinée en six mouvements», so ist auf der Website zu lesen. Was genau das auch heissen mag, es beginnt mit dem traumwandlerisch-tänzerischen «Km 550», gefolgt vom ruhig- melancholischen «Dernière pluie», dann das etwas sperrig-rätselhafte «Building», ein an ein Flamencostück gemahnendes «Deséquilibre», Blätter, mit einem Basslauf um die Wette tanzen in «Feuilles» und schliesslich «Allo» als (Nach-)Ruf vom anderen Ende der Welt. Zusammengehalten werden die Stücke von Bloks warmer Stimme, die sich aber nie in den Vordergrund drängt, die Texte manchmal mehr rezitierend als singend.

«Complaintes de la pluie qui passe», definitiv keine sommerliche Feel-good-Musik, aber vielleicht braucht es gar keinen Regen, wahrscheinlich genügt schon ein bisschen Dunkelheit, um sich auf die Musik von Stéphane Blok einzulassen. Bleibt zu wünschen, dass der Lausanner Musiker, der zum Teil auch in Zürich wohnt, nächstens mal Gelegenheit bekommt, sein Werk auch mal hier präsentieren zu können.

Résumé: Atmosphéres, atmosphères.... L'auteur-compositeur-interprète Stéphane Blok, qui vit entre Zurich et Lausanne, n'a pas une gueule d'atmosphère, mais il sait en créer de multiples dans ses chansons. Les images défilent et les émotions aussi. Son dernier album vient de sortir sur le net.